Samstag, 12. August 2017
Über Altruismus und Egozentrik
Häufig genug habe ich hier schon den menschlichen Egoismus angeprangert, die Folgen die ein dadurch geleitetes Handeln mit sich bringt und die Probleme die sich dadurch ergeben. Dennoch habe ich mich selbst auch häufig genug selbst als Altruisten dargestellt, der die Menschen vor sich selbst retten will.

Doch bin ich mittlerweile zu dem Schluss gekommen, dass das menschliche Wesen derart durch Egoismus geprägt ist, als dass „wahrer“ Altruismus nur noch einer Utopie gleichen kann.
Denn was ist die Grundlage unseres Handelns? Wenn wir Beziehungen führen, Arbeiten gehen, Menschen töten oder unseren Hund füttern? Tun wir irgendwas davon für andere? Leben und Handeln wir, damit es anderen gut geht? Geschehen unsere Taten auf der Grundlage reiner Selbstlosigkeit?

Nein.

Alles was wir ausführen dient nur einem einzigen Zweck: innere Harmonie zu schaffen.
Warum helfen wir denn anderen Menschen? Um ihnen zu helfen? Oder um unser Gewissen zu beruhigen und uns selbst zu befriedigen?
Es ist egal was wir tun oder für wen wir es denken zu tun. Es gibt nichts in unserem Leben was selbstlos ist. Es gibt keine Aufopferung.
Das physische menschliche Handeln ist so stark mit der dazugehörigen Psyche verknüpft, als dass eine Separierung nicht mehr möglich ist. Und da kein Mensch nicht nicht in seinem eigenen, wenn auch häufig unbewusstem, Interesse handeln kann, ist auch kein absoluter Altruismus möglich.
Solange der Kern des menschlichen Handelns durch seinen Überlebens- und Geltungswillen geprägt ist, ist es schlichtweg unmöglich von eigenen Interessen losgelöst zu Handeln.

Natürlich bedeutet dies nicht, dass es nicht erstrebenswert sei, die Perfektion zu suchen, jedoch sollte jedem bewusst sein, dass die Utopie des Altruismus sich nicht realisieren wird, solange das Wesen des Menschen in seiner derzeitigen Form bestehen bleibt.
Dies ist kein Versuch der Relativierung der ‘guten‘ Taten von einigen Menschen. Selbstverständlich schmälert die Grundlage einer Handlung diesbezüglich nicht die positiven oder negativen Auswirkungen dergleichen.


Doch in einer Welt, in der es das einzige Ziel des Menschen ist zu konsumieren, kann dort ein reiner Geist hervorgehen und anderen die Augen öffnen? Kann sich irgendjemand aus diesem Sumpf der Doppelzüngigkeit und Schmach befreien?



Nein.




Selbst der Märtyrer stirbt in der Hoffnung eine bessere Welt zu hinterlassen.