Donnerstag, 23. März 2017
Isolation
Als wäre es eine sich immer weiter ausbreitende Krankheit breitet sich Misanthropie in meinem Kopf aus. Was vor einem halbem Jahr nur eine selten auftretende Abscheu war, ist mittlerweile zu Ekel und Hass gewachsen.
Ich halte es nicht mehr aus unter Menschen zu gehen, sie widern mich an. Dieser grenzenlose Egoismus, die Maskeraden und der Selbstbetrug. Ich habe so eine Wut auf die Menschen.
Niemand kriegt je genug. Wir wollen immer mehr und mehr, sind nie zufrieden. Wie ein schwarzes Loch saugt der Mensch alles ein was er kriegen kann, und er giert nach immer mehr.
Diese zerstörerische Gier.

Und dann ist da noch der uns anerzogene Selbstbetrug. Ich habe selten Lust, Menschen weh zu tun, jedoch verliere ich am ehesten meine Selbstbeherrschung wenn ich Sie wieder sagen höre 'Du musst nur deinen Platz in der Welt finden'. Es macht mich krank wie Menschen daran glauben können, das Alles hier einen Sinn hätte. Das Alles sich zum Guten wenden würde, wenn wir uns nur dafür einsetzen würden. Wir sind eine Krankheit in einem endlosen Universum in dem jedes Leben bedeutender ist als unser eigenes.

In diesen Tagen, in denen meine Hoffnungslosigkeit meine Revolutionsromantik komplett erlöscht, in denen ich nichts außer Nichts fühle. In denen ich den Menschen so fremd bin, in denen ich verzweifelt nach einer Zuflucht suche.
Das sind die Tage, die Andere als glücklichste Zeit ihres Lebens beschreiben.