Dienstag, 2. Februar 2016
Ambivalenz
Und ich liege hier einfach so unter diesem endlosen Sternenhimmel, kein Licht, kein Geräusch, kein Gefühl das mir diese Ruhe spendende Einsamkeit rauben kann. Nur die Gedanken daran, wie klein, wie unbedeutend wir alle sind.
Ich sehe zehntausende Sonnen, male mit einem Finger unsichtbare Verbindungen in den Nachthimmel, stelle meinen Geist in Größenverhältnisse mit dieser unendlich erscheinenden Dunkelheit, die mit ihren Lichtern an die Oasen einer sich immer weiter ausdehnenden Wüste erinnert. Es erscheint mir Alles noch sinnloser als sonst; Aber nicht im gänzlich negativen Sinne, doch der Vorgang des Verstehens dieser endlosen Peripherie lächelt herab auf meinen Wunsch nach Veränderung, zieht ihn an wie eine Puppe im Antlitz der grenzenlosen Dystopie deren Hoffnung nur durch Unwissenheit aufrecht erhalten wird.

Das Bild meiner Selbst, nicht mehr gegen Zeit und Raum ankämpfend, sondern akzeptierend was ich – was wir alle – sind, wird zerrissen durch die wiederkehrenden Gedanken und Gefühle eines doch so instinktiven Lebenswillen.
Ich muss mich nicht so fühlen. Ich muss nicht für immer so leben.
Ist es nicht letzten Endes egal, ob ich etwas verändern kann oder nicht, solange ich Hoffnung habe etwas zu verändern?

Dieser Kampf zwischen der Hoffnung, die einem Lichtstrahl am Ende eines Alptraums ähnelt, und den Gedanken und der festen Überzeugung der eigenen Wertlosigkeit, die mit meinem Leben spielt wie ein Marionettenspieler auf einer drittklassigen Bühne, raubt mir immer mehr meinen Verstand. Ich denke zu viel nach. Mein Kopf ist ein Fass, dessen Fassungsvermögen längst überschritten ist; Doch die Gedanken und Gefühle prasseln immer weiter auf mich ein, Hinterfragen alles was ich bin und je sein werde, stehlen mir jeden Atemzug der Ausgeglichenheit welche sowieso schon seltener sind als ein aufrichtiges lächeln. Dieses Fass läuft über, doch mein Kopf macht einfach weiter, quält sich selbst mit Gedanken einem Erguss Peitschenhieben ähnelnd. Ich will einfach aufhören zu denken. Diesen Kampf abstellen. Keine Hoffnung, keine Hoffnungslosigkeit, keinen Sinn suchend, nichts findend, einfach akzeptierend, sich nicht mehr wehren.

Ich kann nur gewinnen oder verlieren, eine andere Lösung wird es niemals geben. Aber wie gewinnt man einen Kampf gegen sich selbst?