Freitag, 12. Juni 2015
Tagebucheintrag vom 11.5.2012 // 21:53 Uhr
,,Ich hatte die ganze Woche lang keine Lust oder Zeit zu schreiben. Und jetzt sitze ich wieder alleine in der Wohnung; Alles ist still und bedeutungslos. War eben mit dem Hund draußen und habe nichts um mich herum wahrgenommen. Die Gedanken an Tod und Abschied brennen wie eisige Splitter. Mitten auf der Straße oder im Bus. Ohne Vorwarnung. […] Eyecatcher. Meinen ganzen Hass loswerden. ****** sagt, Selbstmord sei purer Egoismus. Gibt es darauf eine Antwort? Nein. So viele Fragen. Keine einzige Antwort. Manchmal kommt mir das Leben wie ein Puzzle vor, von dem man weiß wie es auszusehen hat, jedoch versucht dieses Bild mit Teilen einen gänzlich anderen Puzzles zu legen.
Kann ich nicht einmal glücklich sein? Oder bin ich einfach immer 'unzufrieden', egal was ich habe/was mir passiert? Denken alle so wie ich, und es spricht nur niemand darüber? Das kann ich mir nicht vorstellen. Andererseits wäre es naiv zu denken, dass ich mit meinen Gedanken so besonders sei.


Diese ganzen Fragen und der Hass fressen mich von Innen auf, gären in mir wie Eiter in einer Wunde oder Fäulnis in einer Leiche. Und irgendwann sickert etwas davon heraus. Ich will schreien und nichts mehr wahrnehmen. Mir eingestehen, dass ich Nichts und Niemand bin, Nichts bedeute und nicht da bin. Ich will einfach verschwinden. Irgendwo ins Nirgendwo. Weit weit weg. Dahin wo ich nicht alleine bin, und auch kein gestörter Freak. Wo ich einfach ich bin. Aber wer bin ich? Ich will sterben. Die Augen schließen und abdrücken. Abfahren, verreisen – ohne Wiederkehr. Meinen Körper zurücklassen und alle die mir hätten helfen können. Weg von hier. Und trotzdem nicht vergessen werden. Aber selbst vergessen.“