Die verletzenden Worte eines Verletzten
Eigentlich wollte ich hier nie über meine Ex schreiben, aber jetzt kommt es doch anders. Und nein, ich werde euch keine romantische kennen-lern-Geschichte o.Ä erzählen, aber es ist gibt einfach einige Dinge, die ich doch noch los werden möchte.

Wer meinen Blog schon etwas länger verfolgt, wird mitunter einen Eintrag bemerkt haben, in welchem ich über einen Planeten geredet habe, bei welchem ich kurz davor stand mich zu öffnen.
Für die Genies unter euch: ja, ich habe mich diesem Menschen geöffnet und war auch eine Zeit lang mit ihr zusammen. Sie hatte mich diesen Frühling aus einer ziemlich schwierigen Phase (haha, ich rede mir selbst immer noch ein dass das Phasen sind) raus geholt, mir gezeigt, was es bedeutet wieder zu lieben und geliebt zu werden, und mich für den Großteil unserer Beziehung zu einem doch irgendwie glücklichen Menschen gemacht.
Wie es dazu gekommen ist, wie unsere Beziehung lief und all das ist ziemlich peripher. Naja, eigentlich möchte ich heute nur nicht darüber reden denke ich. Mir ist es eher wichtig zu zeigen, wie sie mit meiner Krankheit umgegangen ist (ja sie wusste davon), und wie sehr sie letzten Endes nicht nur sich selbst sondern auch ihr ganzes Umfeld belügt.

Ich denke, dass jeder ansatzweise 'normal' denkende Mensch der Aussage, dass man sich in einer Beziehung um den Partner kümmern sollte, falls es ihm nicht gut geht, zustimmen wird.
Einerseits hat sie sich indirekt um mich gekümmert: ich war glücklich mit ihr, konnte lachen und mich teilweise wirklich lebendig fühlen.

Andererseits – und jetzt wende ich mich direkt an dich, geschätzte Ex, denn ich weiß, dass du diesen Eintrag früher oder später lesen wirst – Andererseits hast du absolut nichts von dem was ich dir erzählt habe verstanden. Du hast niemals auch nur ansatzweise begriffen wie es mir geht, oder auch nur versucht so zu fühlen wie ich fühle. Du tanzt durch dein Leben welches du in vollen Zügen genießt, und merkst nicht einmal welche Spur der Verwüstung du hinter dir lässt. Wie denn auch, deine emphatischen Fähigkeiten beschränken sich darauf in irgendeiner Hinsicht tolerant zu sein. Du sagst, du hasst Homophobie, Rassismus und Sexismus. Dafür habe ich dich geliebt. Doch andererseits steckst du selbst hinter diesem System, akzeptierst es nicht wenn dein Freund einmal nicht der typische Mann ist, seine Schwäche zeigt und Hilfe sucht. Das ist dir zu viel Arbeit, warum solltest du dich damit belasten. Natürlich hast auch du einiges in deinem Leben durchgemacht, das haben wir alle. Allerdings ist das keine Entschuldigung dafür, trotz einer toleranten Haltung mit Scheuklappen durch die Welt zu spazieren und überall wo Probleme einen selbst betreffen könnten, einfach weg zu sehen als ob es dich nicht angehen würde. Bis Heute frage ich mich ob du das alles absichtlich machst, oder ob das für dich schon selbstverständlich ist.

Du bist doch intelligent genug die Probleme in dieser Welt zu sehen und auch anzusprechen, warum fehlt dir dann aber der Wille etwas zu ändern. Du kannst dich nicht aus jedem Problem retten indem du es hinter dir lässt. Du bist verdammt nochmal kein Fluss der sich seinen Weg durch eine Schlucht selbst suchen kann und nie auf eine unüberwindbares Hindernis stößt. So einfach ist das Leben leider nicht. Diese Probleme die den Planeten Erde, bzw. die Spezies Mensch zugrunde richten, egal ob es der unseren Planeten zerstörende Kapitalismus oder die Fremdheit der Menschen untereinander ist, lassen sich nicht lösen indem man vor ihnen weg läuft. Und wie bei jedem einzelnen verfickten Problem in dieser Welt, müssen wir bei uns selbst anfangen wenn wir etwas ändern wollen. Aber das siehst du nicht ein. Du lebst weiter dein Leben ohne zu sehen welche Konsequenzen dieses mit sich zieht.

Ich will dir nicht sagen, dass du erwachsen werden sollst, denn ich habe dich auch für deine Verrücktheit geliebt. Aber bitte denk einmal darüber nach, dass du ein Teil dieser Welt bist und dich nicht auf ewig separieren kannst. Ob du zwei Monate nach unserer Trennung, bei der du meintest dass du im Moment keine Beziehung brauchen kannst, direkt einen neuen Freund hast, tut zwar weh, aber letzten Endes bestätigt mich diese Tatsache nur noch mehr.



Ich hoffe, dass du darüber nachdenkst. Eine einzige Sache noch: wenn du am Abgrund stehst, und du wirklich nicht mehr weiter weißt, dann melde dich bei mir. Du weißt das ich dir helfen kann. Wenn es dir nicht so geht, dann verzieh dich. Du hast schon genug schaden angerichtet. Ich hätte dir das alles so gerne ins Gesicht geschrien, vielleicht hättest du dann einmal deine Augen geöffnet.




hopeandhopeless am 25.Dez 15  |  Permalink
Warum dieser neue Blog-Titel? Was ist passiert?