Eine Antwort an 'hopeandhopeless' und alle anderen Leser.
Was für ein ungewohnt unpoetischer Titel.
Ich bin am Leben :)
Das ist mittlerweile auch mein Lebensmotto: so viel zu probieren wie es geht - keine Chance auslassen. Um irgendwas zu finden was 'Spaß' macht (oh man klingt das profan). Ich weiß nicht, inwieweit du mit Depressionen (oder was auch immer) vertraut bist, jedoch ist es, wie ich es auch schon angedeutet habe, sehr schwer Menschen zu finden welche damit umgehen können, da die gesellschaftliche Akzeptanz sehr gering ist und es Betroffenen (ich zähle mich der Einfachheit halber dazu) sehr schwer fällt darüber zu reden.
...und zu verlieren habe ich wirklich nichts, außer die einzige Person welche meinen Blog liest ;)
Um zu verdeutlichen was ich meine habe ich hier mal zwei Links von Liedern für dich. Es würde mich wundern wenn du auf der musikalischen Ebene etwas damit anfangen kannst, jedoch geht es um die Botschaft:
Musik meiner absoluten Lieblingsband, welche einen der wenigen 'Böden' in meinem Leben darstellt (eine schöne Metapher für den Halt im Leben ;) ) Du kannst die Musik gerne so schrecklich finden wie du willst, an solche Reaktionen bin ich gewöhnt ;) Und da du den Text wahrscheinlich auch nicht verstehen wirst, hier auch noch der Link dazu:
http://www.songlyrics.com/northlane/dispossession-lyrics/
https://www.youtube.com/watch?v=sIPdH7vLmgQ
Und ein weiteres Video, auf welches ich rein zufällig gestoßen bin, jedoch meine Aufmerksamkeit erweckt hat:
https://www.youtube.com/watch?annotation_id=annotation_2160584503&feature=iv&src_vid=GEvRiziJ4HU&v=IrlgjZvlBHc
Mit der Musik kann ich ehrlichgesagt nichts anfangen, jedoch ist die lyrische Ebene (inklusive Vorwort) für mich sehr gut nachvollziehbar.
Also ich bin ja noch nicht namentlich in einem Titel erwähnt worden... ;o)
Ich bin sogar sehr gut mit Depressionen (und anderen Dingen) vertraut.
Ich denke, dass große Problem liegt darin, einem Menschen, der selbst noch nie in einer depressiven Phase gesteckt hat zu erklären, worum es sich handelt. Oft wissen depressive Personen selbst gar nicht was alles zu deren Depression gehört. ...es ging mir zumindest so. Ich hatte ganz viele Aha-Efekte und dachte mir oft...wie, "das" kommt auch von den Depressionen ...
Also mich wirst du als Leser bestimmt nicht verlieren ...keine Angst! ;o)
Zu den Links: ich kann sowohl musikalisch als auch textlich etwas damit anfangen. :o)
Und ich kann auch sehr sehr gut nachvollziehen, dass du in der Musik halt findest!
Das geht mir genau so...
Bist du denn mit deiner Depression in Behandlung? Ich frage, weil ich es bin und es mir seit dem bedeutend besser geht...
Ein lieber Gruß,
Hope ;o)
Darfst dich geehrt fühlen ;)
Ja das kann sehr gut sein...das würde jedenfalls viel erklären. Ich bin im Moment in keiner Behandlung, wobei ich sehr wahrscheinlich wieder zu einem Therapeuten gehen sollte. Auch wenn ich mir eingestanden habe, dass ich Hilfe brauche, ist es schwer sich aufzuraffen und zum Hausarzt zu gehen. Ich sollte wohl auch keine Selbstdiagnose machen, jedoch glaube ich dass 'Depression' schon ganz gut zutrifft.
Wie gesagt, Musik gibt mir das Gefühl nicht alleine zu sein, da dort draußen Menschen sind welchen es genau so ergeht..
Na dann fühle ich mich doch einfach mal geehrt. ;o)
Das heißt, du warst schon mal wegen etwas anderem in Behandlung, magst du mir erzählen weswegen?
Depressionen können nur zweigleisig behandelt werden. Zum einen wird man medikamentös eingestellt, der Rest läuft über die Therapie.
Ich hoffe du erschreckst nicht, wenn ich von Medikamenten schreibe. Antidepressiva sind entgegen der häufigen Vorurteile keine Mittel, die abhängig machen oder das Wesen einer Person verändern. Es sind in der Regel Blocker, die die Chemie im Gehirn wieder auf den normalen zustand einpendeln.
Du bist auch ohne die Musik nicht allein. Es geht vielen Menschen wie dir oder mir.
Wobei du bitte sehr aufpassen musst wenn du zu Gleichgesinnten Kontakte suchst, denn wenn man selbst in dem Moment nicht stabil ist...kann das sehr kotraproduktiv sein.
Meine Eltern hatten mich nach deren Trennung zu einem Therapeuten geschickt, jedoch waren alle Therapeuten (3 Stück über ca 1 1/2 Jahre) absolut unfähig und konnten sich mir kein Stück annähern.
Und vor Medikamenten erschrecke ich nicht (obwohl ich in einer Apotheke arbeite ;) ...ich glaube sie würden mir das Gefühl geben aktiv etwas zu verbessern, und diese Vorstellung fühlt sich jedenfalls den Umständen entsprechend schön an..
Ja, diese Erfahrung habe ich bereits gemacht. Auch Erfahrungen mit den Folgen welche daraus resultieren.
Jetzt muss ich dich mal ein paar Dinge fragen... denn ich weiß ja so garnichts über dich...
Es fällt mir schwer dich irgendwie anzusprechen...wegen des Nicks ... hast du einen Namen mit dem du angesprochen werden möchtest?
Du arbeitest in einer Apotheke... ok auch ein interessanter Job... dann befrage ich dich demnächst bezüglich solcher Dinge. ;o) Wie alt bist du eigentlich?
Wie alt warst du denn als du nach der Scheidung deiner Eltern zu den Therapeuten gingst. Ich war übrigens auch als Kind mal kurzzeitig bei einer wegen der Trennung meiner Eltern. Als die Therapeutin dann aber meinen Eltern sagte, dass sie etwas ändern müssten, fanden sie eine Therapie nicht mehr von Nöten... ;o) ohne Worte.
Ich denke du solltest dir auf jeden Fall einen Thetapeuten suchen bei dem es zu 100 % passt... du kannst dir ja mehrer anschauen. Glaub mir wenn du die ganzen Strapazen am Anfang überwunden hast wirst du froh sein es gemacht zu haben!
Tut mir leid, dass du schon schlechte Erfahrungen gemacht hast. Welche Folgen hatte es denn in deinem Fall? - Wenn du drüber reden magst und kannst....
Ich glaube...nein aus meinen Erfahrungen weiß ich ... das Menschen mit ähnlichen Problemen sich immer gegenseitig erkennen oder "finden". Es ist wie ein Gespür das man hat. Man muß aber unbedingt in einem für sich gesundem Bereich bleiben...
Ich glaube ich habe hier auch noch nie rein geschrieben ob ich männlich oder weiblich bin...oder? Ich bin sehr wahrscheinlich ein gutes Stück jünger als du...auf welches Alter würdest du mich schätzen?
Ich war glaube ich als ich 11 war das erste mal dort- mit 13 das letzte mal. Irgendwas um den Dreh rum... klingt nach einem perfekten Elternhaus ;)
Es ging darum - wie du dir wahrscheinlich denken kannst - sich zusammen das Leben zu nehmen. Hat allerdings nicht so geklappt wie wir uns das vorgestellt hatten, Einzelheiten erspare ich dir ;)
Und das mit dem 'Gespür' habe ich auch schon gemerkt...jedenfalls merke ich es Menschen immer an wenn es ihnen nicht gut geht..
Nein, auch zu deinem Geschlecht hast du hier noch nichts geschrieben.
Nein, ich möchte nicht schätzen, denn darin bin ich nicht gut.
Verrate einfach das, was du verraten möchtest. ;o)
Oh ok, wenn das euer Plan war bin ich froh, dass ihr es nicht geschafft habt!!! Hast du schon öfter versucht dir das Leben zu nehmen?
Ich bin männlich...und dass dir das schätzen schwer fällt kann ich mir gut vorstellen. Wenn ich dir hier sagen würde wie alt ich bin würdest du sehr wahrscheinlich, auch wenn du es nicht willst, indirekt darüber urteilen. Wir bilden uns über jede Information eine Meinung, ob wir wollen oder nicht..
Nein, auch wenn ich sehr häufig - so wie vor ca. einem Monat - sehr kurz davor stand.
Also nenne ich dich jetzt männlich? ;o)
So so, du glaubst also ich sei jemand der Menschen aufgrund von Alter oder ähnlichem in eine Schublade steckt?So bin ich definitiv nicht ...Aber nicht schlimm, du kennst mich ja auch noch nicht besonders gut...
Zu wissen, dass du suizidal bist, ist für mich natürlich nicht so einfach. Außerdem kann ich dich gut leiden und ich fände es nicht schön, wenn du irgendeinen Unfug machst. ;o)
Gab es vor einem Monat einen bestimmten Auslöser?
Ich fände es wirklich wichtig, dass du dir einen Therapeuten suchst. Hast du noch mal drüber nachgedacht?
Ich werfe dir nicht vor mich in eine Schublade zu stecken, aber wenn ich dir sage, dass ich 11 bin würdest du mich anders behandeln als wenn ich dir sage das ich 53 bin...du verstehst was ich meine :)
Das ist bei mir ja auch nicht immer so... es sind meistens sehr kurze und genau so intensive Augenblicke..
Ja, den gab es. Ich hab auf dem Geburtstag eines Freundes meine Exfreundin (habe mich Ende November von ihr getrennt) wieder gesehen. Die Begegnung an sich war nicht das Problem, eher ihre Frage wie es mir ginge hat mich im Nachhinein ziemlich aus der Fassung gebracht, da ich gemerkt habe das es mir seit der Trennung nicht deutlich besser geht. Ich musste während dem Gespräch schon aufpassen nicht zu weinen. Auf dem Weg nach Hause habe ich dann sehr viel nachgedacht und stand letztendlich auf einer Autobahnbrücke und wusste nicht mehr genau wie ich dort hingekommen bin. Das ist sehr schwer hier darüber zu schreiben, da ich weiß, das meine Ex diesen Blog hier sehr wahrscheinlich wieder lesen wird, und sich dann an den Abend erinnern wird... naja, egal.
Ja, dass habe ich auch schon länger vor. Ich muss erst mal zum Hausarzt und dann weiter sehen..
Natürlich weiß ich, was du meinst.
Das "gute" daran ist, dass du dich selbst und diese Situationen kennst. Du weißt, dass es relativ schnell vorüber geht, kannst es dir vor Augen halten und so die Kontrolle behalten.
Dir liegt noch etwas an deiner Ex-Freundin, was?
Du brauchst natürlich nicht darauf zu antworten wenn du glaubst, dass sie das hier liest...*lach*
Schieb es nicht zu lang auf ;o).
Wie geht es dir denn im Moment?
In diesen Augenblicken klappt das nicht. Ich hab dort absolut garkeine Kontrolle über irgendetwas und nehme meine Umwelt und mich selbst kaum war. Wie gesagt, ich wusste nicht einmal mehr wie ich auf die Brücke gekommen bin.
Natürlich liegt mir noch was an ihr, es wäre sogar für meine Verhältnisse merkwürdig wenn mir ein Mensch welcher mit besser kennt als jeder andere und der mich eine so lange Zeit begleitet hat so schnell egal wäre...aber darum geht es hier nicht...wenn ich hier noch mehr über sie schreibe wird es mir nur noch schwerer fallen das irgendwie hinter mir zu lassen...und ihr wahrscheinlich auch, falls sie das hier liest.
Wenn ich genug Ablenkung habe gehts mir gut, dann kommen meine Gedanken nicht jeden Augenblick zurück und manchmal denke ich dann wirklich das ich glücklich bin. Jedoch liege ich im Moment wie viele andere auch krank im Bett...und das ist nicht unbedingt die beste Methode um sich von negativen Gedanken abzulenken ;)
Ohje, dann wünsche ich dir schnell eine gute Besserung! Ich habe auch flachgelegen... fast 3 Wochen hat es gedauert bis es mir wieder richtig gut ging und meine Stimme wieder ganz da war.
Ich hoffe du bist schneller wieder fit! ;o)
Womit kannst du dich denn gut Ablenken?
Was machst du gern?
Ich bin eigentlich nie krank, habe ein sehr starkes Immunsystem dadurch das ich sehr viel Draußen bin. Bin jetzt auch wieder komplett gesund.
Ich lenke mich meistens mit Musik, Freunden und Sport ab.
Musik lenkt mich jedoch nicht immer ab, sondern bringt mich auch häufiger in negative Stimmungen. Jedoch habe ich für jede Stimmungslage Musik gefunden, welche mir 'hilft'
Mit Freunden ist es das übliche - über (meistens) irrelevante Themen redend und Alkohol trinkend verbringen wir unsere Abende. Die Stimmung ist aber beinahe immer gut, sodass dort kein Platz für schlechte Gedanken ist.
Sport ist für mich ein Ventil für absolut alles. Ich mache sehr sehr viel Sport...Kampfsport schwimmen laufen Badminton Fahrrad fahren Parkour und Roofen...alles dabei. Ich fühle mich niemals lebendiger, als in den Momenten, in welchen ich merke, dass ich meine körperlichen Grenzen erreiche und neu definiere. In solchen Momenten bin ich wirklich glücklich, da ich den ganzen Stress, die Frustration und die Wut ablassen und wenigstens ein bisschen zur Ruhe kommen kann. Eine Woche ohne Sport fühlt sich an wie zwei Jahre.
Hm, Alkohol ist erfahrungsgemäß auch nicht immer unbedingt das sinnigste wenn es einem eh mies geht.... ;o)
Ok, du MUSST jünger als ich sein!*lach* Parkour kenn ich ja auch noch...aber was zur Hölle ist Roofen? Über Dächer springen?
Jetzt komme ich mir grad sehr alt vor. :o)
Nicht direkt...ich klettere an möglichst hohen Gebäuden hoch (ungesichert) und genieße von oben die Aussicht. Klingt ziemlich gefährlich...ist es auch. Aber zu wissen, dass jeder Fehler dein letzter wäre, kann dir einen ganz besonderen Kick geben. Und zu wissen, dass du alles richtig gemacht hast, wenn du oben angekommen bist, ist ziemlich besonders...das kann man nicht beschreiben..
Kannst einfach mal 'roofen' bei YouTube eingeben ;)
Ernsthaft? Oh man... das wäre ja was für mich mit meiner Höhenangst.
Nun, es ist bei manchen Menschen so, dass sie diese Kicks brauchen um etwas intensiv zu spüren... pass trotzdem gut auf dich auf. Wer weiß was du sonst im Leben verpasst.
Ich hasse es ja schon auf ne Leiter zu steigen... :o) da suche ich mir meine Kicks lieber in Bodennähe.
... Ich verabschiede mich für heute. Gute Nacht.